Produktdetails

om294
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Steigt freudig in die Luft (BWV 36a / 36.2)
Glückwunschkantate zum Geburtstag von Charlotte Friederike Amalie, Fürstin von Anhalt-Köthen
für S, A, T, B, Ob. d'am., Str. und Basso continuo
Herausgegeben von (Rekonstruktion) Alexander Grychtolik

.

om294-1
979-0-502341-99-2
Broschur, XII + 49 Seiten
Ausgaben*
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 25,00 EUR

Auch nach seinem Wechsel ins Leipziger Thomaskantorat im April 1723 blieb Johann Sebastian Bach seinem ehemaligen Dienstherren, Fürst Leopold von Anhalt-Köthen (1694–1728), eng verbunden. Als Fürstlich-Köthenischer  Kapellmeister „von Hause aus“ hatte er den Köthener Hof zu besonderen Anlässen weiterhin mit Musik zu beliefern. Angesichts der umfangreichen Kantatenproduktion in seinen ersten Leipziger Jahren bot es sich für Bach an, neu Komponiertes für solche Gastauftritte wiederzuverwenden. Im Falle der Glückwunschkantate Steigt freudig in die Luft zum Geburtstag von Leopolds zweite Gemahlin,[1] Charlotte Friederike Amalie von Nassau-Siegen,[2] griff Bach auf die im gleichen Jahr entstandene Geburtstagskantate Schwingt freudig euch empor (BWV 36c) für einen unbekannten Lehrer zurück.[3] Wahrscheinlich erklang die Kantate anlässlich des 23. Geburtstages der Fürstin am 30. November 1725: Bei der Jahresangabe 1726 in Picanders Veröffentlichung von 1727 muss es sich um einen Druckfehler handeln.

Als Hauptquellen für die Rekonstruktion dienten das erhaltene Partiturautograph der Parodievorlage (BWV 36c)[4] sowie Picanders im Originaldruck erhaltenes Libretto[5]. Artikulation, Dynamik und Continuobezifferung wurde in den betreffenden Sätzen nach der Spätfassung der Kantate BWV 36II ergänzt.[6] Ergänzend sei auch auf die fragmentarisch überlieferte Fassung BWV 36b[7] und auf die Frühfassung der Adventskantate (BWV 36I)[8] vor allem im Hinblick auf Textverteilung und mögliche alternative Instrumentierungen hingewiesen.

 

Alexander Grychtolik

 

 

[1]Leopolds erste Gemahlin, Prinzessin Friederike Henriette von Anhalt-Bernburg, die er im Dezember 1721 geheitratet hatte, war bereits 1723 im Alter von 21 Jahren verstorben. Die aus dieser Ehe hervorgegangene Tochter, Prinzessin Gisela Agnes von Anhalt-Köthen (1722–1751), heiratete 1737 Fürst Leopold II. von Anhalt-Dessau (1700-1751).

[2] Tochter von Friedrich Wilhelm I. Adolf, Fürst zu Nassau-Siegen (1680–1722) und dessen Gattin Elisabeth, Prinzessin von Hessen-Homburg (1681–1707).

[3] Zur Parodieabhängigkeit von BWV 36a zu BWV 36, 36b und 36c siehe auch: Alfred Dürr, Kritischer Bericht zu BWV 36a, in: Neue Bach-Ausgabe, Serie I, Band 35, Kassel 1964, S. 152 –153.

[4] In Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Signatur: D B Mus. ms. Bach P 43, Faszikel 2.

[5] Bey der Ersten Geburths-Feyer Der Durchlaugstigsten Fürstin zu Anhalt-Cöthen. 1726, in: Picanders Ernst-Schertzhaffte und Satyrische Gedichte, Erster Theil, Leipzig 17271, 17322, 17363.

[6] Stimme Continuo pro Organo aus BWV 36, entsprechend der Transponierung übertragen, in Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Signatur: D B Mus. ms. Bach St 82, Faszikel 1.

[7] Neue Bach-Ausgabe, Serie I, Band 38, Kassel 1960, S. 255–294.

[8] Als Abschrift aus der Hand Johann Philipp Kirnbergers, siehe: Neue Bach-Ausgabe, Serie I, Band 1, Kassel 1954, S. 17–40.

Zurück