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om124 / Band 2
Gottfried Kirchhoff (1685–1746)
Sämtliche Werke für Clavier
Erstausgabe
Herausgegeben von Maxim Serebrennikov
om124
ISMN M-700296-87-2
Broschur
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 18,00 EUR

Gottfried Kirchhoff (1685–1746) gehört zu den zahlreichen Meistern der Barockmusik, deren Namen aus unterschiedlichen Gründen in Vergessenheit geraten sind. Dabei haben Kirchhoffs Zeitgenossen sein Werk hoch geschätzt und begeisterte Schilderungen seines Clavier- und Orgelspiels hinterlassen. […] Sein ganzes Leben hat Kirchhoff der Musik gewidmet. Von 1693 bis 1709 lernte er Komposition und Orgelspiel bei Friedrich Wilhelm Zachow (1663–1712) in Halle an der Saale. 1709 trat er als Kapellmeister in den Dienst des Herzogs Philipp Ernst von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1673–1729) und wechselte 1711 in das Organistenamt an der Marktkirche St. Benedikti in Quedlinburg. 1714 wurde Kirchhoff Nachfolger seines Lehrers Zachow in Halle als Organist und Director Musices der Marktkirche Unser lieben Frauen. Diese Stelle hatte er bis zu seinem Lebensende inne. Auch wenn Kirchhoff nicht so produktiv wie z.B. Georg Philipp Telemann gewesen sein mag, muss er während seiner langen Dienstzeit eine beachtliche Menge von Kompositionen geschaffen haben. […] Berücksichtigt man die Entstehungszeit der Kopien und den Lebensweg des Komponisten, liegt es nahe, dass die bekannten Clavierwerke Kirchhoffs während seiner Studienzeit bei Zachow und im Dienst des Herzogs von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg komponiert wurden und demnach zur frühen Phase seines Schaffens gehören. Auffallend ist, dass sämtliche heute bekannten Clavierkompositionen Kirchhoffs in privaten handschriftlichen Notenalben für den häuslichen Gebrauch überliefert sind – die verbreitetste Überlieferungsart im 18. Jahrhundert. […] Bereits ein erster Blick auf diese Werke zeigt, dass sich Kirchhoffs Umgang mit der Struktur des Sonaten- und Suitenzyklus von den üblichen Modellen seiner Zeit unterscheidet. Die Suite setzt sich aus zwei Abschnitten zusammen, die sich nach dem Prinzip „streng-frei“ zueinander verhalten. Der „strenge“ Abschnitt besteht aus einem in allen Suiten wiederkehrenden Tanzsatzpaar aus Allemande und Courante, den „freien“ Abschnitt bilden verschiedene Galanteriestücke, deren Anzahl und Reihenfolge nicht reglementiert sind. In der Sonate ist demgegenüber kein festes Schema zu erkennen. Die Charaktere der einzelnen Sätze, ihre Anzahl und die freie Reihenfolge rücken seine Sonaten in die Nähe der Suite.

(aus dem Vorwort von Maxim Serebrennikov)

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