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ortus studien
om62 / Band 3
Tobias Schwinger
Die Musikaliensammlung Thulemeier und die Berliner Musiküberlieferung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
Katalog und Textteil
om62
ISBN 978-3-937788-08-1
Hardcover, 728 Seiten mit Abbildungen
inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten 98,00 EUR

Die Musikaliensammlung Friedrich Wilhelm von Thulemeiers enthält einen 291 Quellen umfassenden Fundus von Musikhandschriften und -drucken aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der Sammlung kommt Aussagekraft für Entwicklungszüge der Berliner Musikkultur nach 1740 zu, da der überwiegende Teil der handschriftlichen Quellen durch eine überlieferungsgeschichtliche Nähe zur Berliner Hofkapelle gekennzeichnet ist. Sie bietet Belege für personelle Überschneidungen zwischen der Hofmusik und der privat organisierten außerhöfischen Musikausübung. Im handschriftlichen Quellenanteil der Sammlung Thulemeier prägen die Kompositionen der zwischen 1740 und 1760 führenden Berliner Komponisten aus der Hofkapelle Friedrichs II. das Bild. Besonders hoch ist der Quellenanteil mit Kompositionen von Carl Philipp Emanuel Bach, Christoph Nichelmann, Carl Heinrich Graun, Johann Gottlieb Graun sowie Johann Gottlieb Janitsch. Darüber hinaus enthält die Sammlung Autographe von Johann Friedrich Fasch, Johann Christian Bach, Christoph Nichelmann, Johann Gottlieb Janitsch und Baldassare Galuppi. Unter den Quellen können bislang unbekannte Werke von Christoph Nichelmann ausgemacht werden.

Die Studie zur Sammlung Thulemeier enthält im ersten Teil einen Katalog der Sammlung unter Einschluss von Angaben zu den Kopisten (mit Abbildungen), Wasserzeichen und der Provenienz der einzelnen Quellen. Im zweiten Teil werden Fragen zur Biographie des Sammlers Friedrich Wilhelm von Thulemeier und zur Werküberlieferung von Carl Philipp Emanuel Bach, Christoph Nichelmann und Johann Gottlieb Janitsch erörtert. In ergänzenden Exkursen wird geprüft, in wieweit die rekonstruierten überlieferungsgeschichtlichen Zusammenhänge Aussagen zur Biographie der Komponisten und zur zeitgenössischen Rezeption und Wirkungsgeschichte ihrer Werke erlauben. Am Beispiel der Frühgeschichte des Berliner Cembalokonzerts wird der Frage nachgegangen, wie Probleme der Quellenüberlieferung das Bild gattungsgeschichtlicher Zusammenhänge beeinflussen. In einem Anhang wird ein Quellenverzeichnis zur Kammermusik Johann Gottlieb Janitschs vorgestellt.

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